Blick auf die Freiluft-Ausstellung vor der Eröffnung Ludwigstraße Ecke Mittelstraße
Nach den Projektgruppensitzungen "Friedenspark" und "Ludwigstraße" ging es dann pünktlich 18:00 in die Ludwigstraße. Dort ist ja seit letztem Winter wirklich viel passiert.
Projektgruppe Ludwigstraße
Bei
unserem ersten Besuch wurden gerade die ersten Häuser in der kleinen Straße abgerissen. In der Zwischenzeit fand ein Architektenwettbewerb statt, der nach Möglichkeiten der Weiternutzung der "Zahnlücken" suchte. Aus den eingereichten Arbeiten kristallisierten sich für die Stadt Köthen schnell vier Favoriten heraus. Diese Favoriten sollten nicht nur verwaltungsintern zur Diskussion gestellt werden. Auch den Bewohnern der Straße werden die Visionen vorgestellt.
Die Leute aus der Ludwigstraße konnten am Freitag Einblick erhalten, welche mögliche Entwicklung "ihre" Straße noch machen könnte. Es ist ganz klar
: In der Ludwigstraße passiert etwas! Nach dem Abriss hat sich nicht nur das Erscheinungsbild der Straße geändert - es ist viel heller und luftiger. Die Stimmung in der Straße hat sich auch geändert. Die Brachen an der Kreuzung zur Mittelstaße sind zur Zeit nur mit Rasen begrünt und die Giebel der anstehenden Häuser wurden neu gestrichen. Aber auch einige weitere Häuser haben einen neuen Anstrich erhalten. Dem alten Grau stehen mehr und mehr helle Farben und das Sonnenlicht entgegen.
die Ludwigstraße öffnet sich
Die Ausstellung in der Ludwigstraße ist keine klassische Ausstellung mit Aufstellern und Tafeln. Mit künsterlischen Ambitionen wurde von
Stefan Adlich eine interessante Konstruktion aus naturbelassenen Holzbalken errichtet. Was es mit dieser haushohen Installation auf sich hat, verriet Frau Dr. Sonja Beeck vom IBA-Büro zur Eröffnung der Ausstellung: In Schweden ist es Brauch vor dem Neubau eines Hauses, dessen Umrisse aus Holzlatten zur konstruieren. Somit erhalten die Nachbarn die Möglichkeit sich eine Vorstellung von dem neu entstehenden Baukörper zu verschaffen. Stört sich der Nachbar an Bauhöhe, Sichtachsen oder Ähnlichem hat er zwei Monate Zeit gegen die Pläne Einspruch zu erheben. Ich finde diesen Ansatz total interessant: in Deutschland bekommt man das Recht in Pläne einzusehen. In Schweden schafft man gleich eine materialisierte Voraussicht auf die Zukunft.
In der Ludwigstraße nun, wurde die Silhouette eines der Entwürfe aus dem Architektenwettbewerb mit einfachen Mitteln aufgezeigt - ohne viel Aufwand und doch mit großer Wirkung.
Nach der Ansprache und Eröffnung konnte man mit den Verantwortlichen, dem Künstler und den Köthenern in's Gespräch kommen, die vier Wettbewerbsergebnisse einsehen und den Abend in der neuen Ludwigstraße ausklingen lassen.
IBA informiert
Lisa Johanna Thiele